In diesem Tutorial wollen wir mit Hilfe eines Vinyl-Samples, Sidechain-Kompression und Faltungshall eine Retro-Version einer modernen Instrumentenaufnahme erstellen.

Bei Klangbeispiel 01 handelt es sich um die Originalaufnahme; Klangbeispiel 02 ist die Variante mit Vintage-Charakter.

1. Samples

Für das Piano und die Vinyl-Artefakte haben wir diese beiden Samples benutzt.

freesound.org…
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Beide Samples haben die Lizenz Creative Commons 0. Du kannst die Klänge also kopieren, verändern, verbreiten und aufführen, sogar für kommerzielle Zwecke, ohne den Autor um Erlaubnis zu fragen. Selbstverständlich kannst du auch deine eigenen Aufnahmen verwenden.

2. Faltungshall

Nachdem du ein passendes Instrumenten-Sample gefunden hast, fügst du dieses einem Audio-Track in der DAW deiner Wahl hinzu. Wir haben hierzu beispielhaft Logic Pro X verwendet.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie du eine moderne Instrumentenaufnahme „älter“ klingen lassen kannst. Die einfachste Methode ist mit einem EQ, indem du die Höhen und Tiefen reduzierst. Alternativ kannst du ein Plug-in, wie z.B. das kostenlose Vinyl von iZotope, einsetzen. In diesem Tutorial wollen wir jedoch Faltungshall und die Impulsantwort eines alten Transistorradios benutzen.

Wähle zunächst einen Convolution-Reverb als Audio-Effekt aus. Wir wählen dafür den Space Designer von Logic Pro X und das Preset „Transistor Radio 03“. Sollte dein Faltungshall über keine passende Impulsantwort verfügen, können wir dir die kostenlose IR-Library „Speakers and Telephones“ von Fokkie van Saane empfehlen.

Die Einstellungen des Presets eignen sich bereits hervorragend für unser Vorhaben. Wir haben lediglich das Dry-/Wet-Verhältnis angepasst.

3. Vinyl-Sample

Lade als Nächstes das Vinyl-Sample in einen zweiten Audio-Track. Je nachdem, wie das Vinyl-Sample mit dem Instrumenten-Sample harmoniert, kannst du dieses z.B. mit einem EQ oder einem Kompressor bearbeiten.

Da es sich bei unseren Vinyl-Crackles um ein Mono-Sample handelt, haben wir dieses mit Hilfe eines Delays in einen Stereo-Klang umgewandelt.

4. Sidechain-Kompressor

Für einen saubereren Mix und ein besseres Zusammenspiel zwischen dem Instrumenten- und Vinyl-Klang benutzen wir einen Audio-Kompressor mit Sidechain-Ducking.

Füge den Kompressor als neuen Effekt auf der Audiospur mit dem Vinyl-Sample hinzu.

Wähle anschließend die Spur mit dem Piano-Sample als Input-Signal des Sidechains aus.

Das Standard-Preset des Kompressors von Logic Pro X soll für unsere Zwecke genügen. Wir haben lediglich den Threshold-Pegel justiert, um den Einfluss des Duckings zu erhöhen.

5. Nachhall und EQ

Bei Bedarf kannst du abschließend noch etwas Nachhall auf das gesamte Signal anwenden oder dieses mit einem EQ oder anderen Effekten weiter bearbeiten.

Für einen Einstieg in das Thema Sidechain-Compression möchten wir dir abschließend dieses ans Herz legen.