Ziel
In SOS Tutorial 256 und 257 haben wir dir eine Reihe von Tipps zur Nachbearbeitung von DJ-Mixes vorgestellt. In diesem Tutorial steht die Veröffentlichung von DJ-Mixes im Fokus: Wir zeigen dir 5 Möglichkeiten, wie du deine DJ-Mixes teilen und der Öffentlichkeit zugänglich machen kannst.
1. Mixcloud
Sobald du einen DJ-Mix fertiggestellt hast, möchtest du diesen vielleicht mit Freunden teilen oder einer möglichst breiten Masse zur Verfügung stellen. Je nach Ziel eignen sich hierfür einer oder gleich mehrere Wege, die wir in diesem Tutorial vorstellen wollen.
Die wahrscheinlich populärste Online-Plattform des Mix-Sharings ist Mixcloud. Über Mixcloud kannst du einen Mix hochladen, ein Bild und eine Beschreibung sowie eine Liste der gespielten Tracks mit Zeitstempel hinzufügen und schließlich einen Link zu deinem Mix erhalten, den du mit anderen teilen kannst. Die Zuhörer können den Mix über ihren Browser, aber auch über spezielle mobile Apps abspielen.
Außerdem bietet Mixcloud eine Option zum Following von DJs und über Mixcloud Select können Künstler sogar „abonniert“ werden und auf diese Weise Geld verdienen. Allerdings fällt zur kommerziellen Nutzung von Mixcloud eine monatliche Abonnementgebühr an, so dass sich diese nur bei einer relativ großen Zuhöherschaft lohnt.
2. Soundcloud
SoundCloud basiert auf einem sehr ähnlichen Modell wie Mixcloud, ist jedoch in erster Linie für Produzenten und zum Upload einzelner Tracks gedacht. Sofern du in deinen Mixes nicht ausschließlich urheberrechtlich geschütze Inhalte verwendest, verstößst du beim Upload sogar gegen die Geschäftsbedingungen von SoundCloud!
Trotz des Auf und Ab in der Beziehung zwischen DJs und SoundCloud im Laufe der Jahre gibt es immer noch viele DJs, die diese Plattform nutzen, um ihre DJ-Mixe zu hosten, und viele davon haben nie Probleme mit Copyright-Verletzungen. Der größte Vorteil von SoundCloud gegenüber Mixcloud ist die Reichweite der Plattform – mit SoundCloud kannst du definitiv eine noch viel größere Masse erreichen.
Einen Überblick zu den verschiedenen Abonnements von SoundCloud und deren Kosten findest du hier.
3. Online-Clouds
Eine weitere Möglichkeit zum Teilen von DJ-Mixes bieten Online-Clouds. Der populärste Cloud-Dienst ist Dropbox, doch auch iCloud oder Google Drive haben ganz ähnlich Funktionen. Nach dem Upload erfolgt das Sharing üblicherweise durch einen Link, den du z.B. über Email oder Social Media teilen kannst.
Im Vergleich zu Mixcloud und SoundCloud sprichst du mit Online-Clouds natürlich ein viel kleineres Publikum an. Clouds sollten eher als Möglichkeit betrachtet werden, eine Kopie deines Mixes ganz gezielt an bestimmte Leute oder Labels zu schicken. Etwaige Copyright-Verletzungen bleiben hier auch eher im Verborgenen. Eine gute Idee ist es, das Artwork als JPG, die Trackliste als TXT-Datei und den Mix als MP3 in einen Ordner zu packen und den Ordner zu zippen. Während die Leute später deinen Mix anhören, haben sie auf diese Weise gleichzeitig noch etwas zum Lesen und Anschauen.
4. USB-Sticks
USB-Sticks sind die moderne Variante von Kassetten und CDs. Der Vorteil gegenüber den bisher vorgestellten Methoden liegt im wahrsten Sinne des Wortes auf der Hand: Physische USB-Sticks sind etwas Handfestes und können unmittelbar z.B. auf Konzerten oder Festivals verteilt werden.
Auch hier macht es Sinn, neben einer Kopie deines Mixes auch Artwork und eine Tracklist mit auf den Stick zu laden. Auch ein Musikvideo oder eine Pressemappe, mit weiteren Infos zu dir und deinem DJ-ing, wäre denkbar.
Wenn du eine große Menge an USB-Laufwerken kaufst, sind diese teilweise für nur ein paar Cent pro Stück zu bekommen. Manche Firme bieten zusätzlich ein USB-Stick-Branding an, mit einer bestimmten Material- oder Farbkombination und eigenem Logo.
5. CDs und Kassetten
Richtig – es gibt sie noch… oder vielmehr wieder! Veröffentlichungen von DJ-Mixes auf CDs und Kassetten haben in den letzten Jahren ein wahres Comeback erlebt. Nicht zu unterschätzen ist die Anzahl an Autos, die nach wie vor mit CD- oder Kassettenfach ausgestattet sind. Bei einer langen Autofahrt eines Labelinhabers könnte dein Mixtape bzw. deine Mix-CD als einziges Musikmedium seine Vorteile ausspielen.
Wichtig ist zu beachten, dass bei CDs dein Mix nicht länger als 70-80 Minuten sein darf, und idealerweise solltest du auch Track-Marker hinzufügen (z.B. mit dem kostenlosen Audio-Editor Audacity). Optisch ansprechender sehen deine CDs bzw. Kassetten mit bedruckbaren Etiketten aus. Bei Veröffentlichungen auf CD benötigst du außerdem einen CD-Brenner; bei Veröffentlichungen auf Kassette einen Kassettenrekorder. Beide bekommst du auf Ebay oder anderen Online-Marktplätzen für sehr wenig Geld.
Mixtapes und Mix-CDs sind zugegeben etwas ausgefallen und heutzutage eher untypisch zur Verbreitung von DJ-Mixes. Je nach Tracklist und Zielgruppe können Veröffentlichungen auf diesen Medien aufgrund ihres Retro-Charmes aber dennoch Sinn machen. Vielleicht nicht unbedingt, wenn du ausschließlich moderne EDM auflegst. Doch als Oldskool-DJ finden deine Mixtapes in den Hipster-Gegenden von Berlin sicherlich eine große Zuhörerschaft. Western Lore ist ein Beispiel für ein modernes Musiklabel, welches immer wieder DJ-Mixes auf Kassette veröffentlicht.
Copyright 2022 – www.schoolofsound.ch