Ziel
Die charakteristischen Sleigh Bells werden schon seit Jahrzehnten als akustisches Markenzeichen der Weihnachtszeit verwendet. Sie tauchen im Radio und Fernsehen auf, als Teil von Werbejingles oder Weihnachtsfilmen. Sogar in Musikproduktionen wie Last Christmas von Whamp! oder Thank God It´s Christmas von Queen sind sie zu hören.
In diesem Tutorial wollen wir HiHat und Shaker Samples als Grundlage zum Erstellen eigener Sleigh Bell Sounds verwenden. Als DAW verwenden wir Logic Pro X, allerdings können die Klänge auf ähnliche Weise auch in einer beliebigen anderen DAW kreiert werden. Bei Klangbeispiel 01 handelt es sich um die unbearbeiteten Percussion Samples und bei Klangbeispiel 02 um die daraus erstellen Sleigh Bells.
1. Percussion Samples importieren
Eine wichtige Rolle für den Klang der Sleigh Bells, die wir in den folgenden Schritten erstellen wollen, spielt die Auswahl der Quellsamples. Hierzu eignen sich insbesondere (open) HiHat oder Shaker Samples. Welche Samples genau sich eignen und welche nicht, findet man am besten durch Trial and Error heraus. Nachdem die Effektkette einmal aufgebaut ist, können schnell und einfach verschiedene Samples ausprobiert werden. Die Quellsamples, die wir für unsere Sleigh Bells verwendet haben, sind in Klangbeispiel 01 zu hören. Als Hilfestellung zur Wahl passender Samples können auch bereits fertige Sleigh Bell Sounds (z.B. auf YouTube) angehört werden.
Wir erstellen eine neue Session in Logic Pro und importieren eine Reihe von Percussion Sounds in eine freie Audiospur (1).
Wir kopieren die einzelnen Samples mehrmals hintereinander oder erzeugen einen Loop. Die Abstände können je nach gewünschter Geschwindigkeit des Bell Patterns gewählt werden (2).
2. Enveloper
Wir wählen über die Rubrik “Dynamics” den Enveloper aus dem Audio-FX-Menü der Audiospur mit unseren Percussion Samples aus (1).
Mit dem Tool wollen wir die Attack Time ein wenig reduzieren, so dass die Sleigh Bells später schön soft klingen. Hierzu übertragen wir die Settings aus der Abbildung. Je nach Sample können die Werte für Threshold, Gain und Time angepasst werden (2).
3. Space Designer 01
Als zweiten Effekt wählen wir Space Designer aus der Kategorie “Reverb” aus (1).
Wir begeben uns in die Rubrik “Small Spaces” und wählen aus der Unterkategorie “Plate Reverbs” das Preset “Bright Vocals” aus (2).
Wir drehen den Wet-Regler komplett auf und den Dry-Regler komplett nach unten. Auch diese Settings können je nach gewünschtem Reverb-Anteil angepasst werden (3).
4. Space Designer 02
Optional können wir noch einen zweiten Space Designer ins Spiel bringen, mit dem wir die Sleigh Bells noch weicher und sphärischer gestalten können (1).
Für unsere Klangbeispiele haben wir das Preset “Reflective Hall” aus der Kategorie “Large Halls” verwendet, mit einem Wet-Anteil von -28dB (2).
5. EQ
Abschließend wollen wir den Klang unserer Sleigh Bells mit Hilfe eines Equalizers anpassen (1).
Je nach gewähltem Quellsample machen unterschiedliche Settings Sinn. In der Abbildung ist das Setting zu erkennen, das wir für die zweiten und dritten Sleigh Bells aus Klangbeispiel 02 verwendet haben. Für die ersten Sleigh Bells genügte uns ein simpler Low-Cut bei 500Hz (2).
Alternativ oder zusätzlich zum EQ kann auch mit Hilfe eines Pitch Shifters der Sound leicht nach oben transponiert werden, um die Sleigh Bells seidiger und weicher zu gestalten.
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