Ziel
In SOS Tutorial 158 haben wir uns mit dem Thema Sends, Busse und Aux Tracks mit Logic Pro X befasst. In diesem Tutorial wollen wir euch zeigen, wie man mit Hilfe von Spurstapeln, Gruppen und VCAs, Audio- oder Instrumentenspuren zusammenfassen und damit den Workflow mit Logic erleichtern kann.
1. Ordnerstapel
Zur besseren Organisation von Spuren und für multiples Editing können Spurstapel verwendet werden. Logic Pro X stellt uns hierzu zwei Spurstapel-Typen zur Verfügung: Ordnerstapel und Summenstapel.
Wir markieren zunächst alle Spuren, die wir gerne in einem Spurstapel unterbringen möchten. Dabei kann es sich um Audiospuren, um Instrumentenspuren oder um eine Mischung verschiedener Spurtypen handeln (1).
In der Menüleiste von Logic navigieren wir zu “Spur” -> “Spurstapel erzeugen”. Ein Dialogfeld erscheint, über das wir den Spurstapel-Typ bestimmen können. Wir wählen “Ordnerstapel” aus und klicken auf “Ergeugen” (2).
Logic fasst die ausgewählten Spuren daraufhin unter einem Sub-Channel bzw. VCA zusammen. Mit dem Fader des VCAs kann die Lautstärke der im Stapel enthaltenen Spuren simultan reguliert werden (3). Mehr zum Thema VCAs findet ihr in Schritt 4.
Für eine bessere Übersicht können die einzelnen Spuren des Stapels eingeklappt werden (4).
Um die Spuren wieder aus dem Stapel zu extrahieren, navigieren wir zu “Spur” -> “Spurstapel reduzieren”.
2. Summenstapel
Ein Summenstapel unterscheidet sich von einem Ordnerstapel in dem zugewiesenen Summenkanal: Bei einem Ordnerstapel kann mit Hilfe eines VCAs die Hauptspur lediglich stumm oder solo geschaltet und die Lautstärke gesteuert werden.
Ein Summenstapel verfügt über mehr Optionen: Die ausgewählten Spuren werden über einen Bus einem Aux-Channel zugewiesen. Dadurch können neben der Lautstärke beispielsweise auch gemeinsame Automationen erzeugt oder die Spuren mit einem gemeinsamen Effekt bearbeitet werden.
Wie in Schritt 1 wählen wir alle Spuren aus, die wir gerne einem Spurstapel zuweisen möchten. Wir navigieren zu “Spur” -> “Spurstapel erzeugen”, wählen “Summenstapel” aus und klicken auf “Erzeugen”.
Logic erstellt daraufhin automatisch einen Aux-Channel und weist die markierten Spuren diesem Summenkanal über einen Bus zu. Indem wir den Summenkanal anwählen, können wir gemeinsame Bearbeitungen an den Spuren vornehmen (1).
Bei Bedarf können wir über einen Doppelklick auf das Schriftfeld die Stapel umbenennen (2).
3. Gruppen
Die Verwendung von Gruppen ist eine alternative Methode mehrere Spuren zu organisieren und gemeinsam zu bearbeiten. Im Unterschied zu Spurstapeln wird dabei kein VCA oder Aux-Channel erzeugt. Gruppen eignen sich daher weniger zur Steuerung der Lautstärke oder zur Anwendung eines Plug-ins; Stattdessen ist es mit Hilfe von Gruppen möglich, Audio- oder MIDI-Regionen gemeinsam zu editieren.
Im Mixer oder links in den Channel-Settings wählen wir eine vorhandene Gruppe aus oder wir erstellen eine neue. Mehrere Spuren können nur im Mixer gleichzeitig einer Gruppe zugewiesen werden; In der Channel-View müssen die Spuren nach und nach einzeln ausgewählt und einer Gruppe zugeordnet werden (1).
Mit gedrückter Maustaste auf das Gruppenfeld öffnen wir die Gruppeneinstellungen. Hier können wir die Bearbeitungsschritte und Parameter auswählen, die gemeinsam für alle Spuren geregelt werden sollen. Ist beispielsweise ein Haken bei “Volume” vorhanden, so wirkt sich die Regulierung des Volume-Faders einer Spur auch auf die Volume-Fader der anderen Spuren in der Gruppe aus (2).
Hilfreich kann die Option “Bearbeiten (Auswahl)” sein: Wenn dieses Feld aktiviert ist, wirken sich Bearbeitungsschritte wie Trimmen, Schneiden oder Verschieben gleichermaßen auf alle Spuren der Gruppe aus (3).
Über das kleine Schriftfeld in der Channel-View kann die Gruppe umbenannt werden (4).
4. VCAs
VCAs (Voltage Control Amplifiers) sind Mixer-Elemente, die zur Steuerung der Lautstärke der ihnen zugewiesenen Kanäle verwendet werden können. Im Unterschied zu Aux-Channels gibt es kein sequenzielles Input-/Output-Routing; VCAs bestehen parallel zum eigentlichen Signalweg! Dadurch kann problemlos die Volume von Spuren angepasst werden, ohne Konsequenzen auf die Signalkette zu haben.
Wir wir in Schritt 1 gesehen haben, können wir einen VCA über einen Ordnerstapel erzeugen. VCAs lassen sich aber auch manuell einzelnen Spuren zuweisen. Die Methode ist dabei sehr ähnlich zur Zuweisung von Gruppen:
Im Mixer oder links in den Channel-Settings wählen wir eine Spur aus und weisen diese einem VCA zu. Mehrere Spuren können nur im Mixer gleichzeitig einem VCA zugewiesen werden; In der Channel-View müssen die Spuren nach und nach einzeln ausgewählt und einem VCA zugeordnet werden. VCAs können nicht nur Audio- oder Instrumentenspuren, sondern auch Aux-Channels zugeordnet werden (1).
Wählen wir das kleine VCA-Schriftfeld an, bekommen wir Zugriff auf dessen Kontrollelemente: Ein Mute-, ein Solo-Button und ein Volume-Fader (2).
Für eine bessere Übersicht über die zugewiesenen Spurstapel, Gruppen und VCAs können wir über den Shortcut Cmd+2 oder über “Fenster” -> “Mixer” zur Mixer-View wechseln. Bei Bedarf können wir hier das Routing anpassen.
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