Ziel
Der Motion Tracker aus dem Film Aliens (1986) ist ein spezielles Sonar, das anzeigt, wenn sich Lebewesen in der Nähe befinden. Der ikonische Soundeffekt setzt sich aus einem durchgehenden, gleichmäßigen Puls und einem schrillen Fiepsen zusammen, dessen Tonhöhe abhängig von der Entfernung zum Organismus ansteigt.
In diesen beiden Sound-Design-Tutorials wollen wir den Motion-Tracker-SFX mit Logic Pro X nachbilden. Beim ersten Klangbeispiel handelt es sich um zwei Ausschnitte aus dem Film, in denen der Bewegungsmelder zum Einsatz kommt. Das zweite Klangbeispiel ist der selbst erstellte Soundeffekt.
1. Neue Instrumentenspur
In dem zweiten Teil des Tutorials wollen wir das zweite Layer des Motion Trackers erstellen – das tonale Fiepsen.
Wir verwenden die Session aus SOS Tutorial 148 und erzeugen eine neues Software-Instrument (1).
2. Quellsample
Zunächst haben wir versucht, das zweite Layer synthetisch mit einem Sinusgenerator herzustellen. Schnell mussten wir jedoch feststellen, dass dies im Vergleich zum Original zu klinisch und charakterlos klang. Dies hängt damit zusammen, dass zu Zeiten der Filmproduktion analoges Audioequipment die Norm war, was gewisse Verfärbungen im Klang mit sich bringt.
Wesentlich bessere Ergebnisse haben wir mit der Verwendung eines Samples erzielt: Ein aufgenommenes Feedback eines Verstärkers oder Mikrofons.
3. Sampler
Um den Klang weiter zu bearbeiten, laden wir die Audiofile in einen Sampler. Wir haben dafür Absynth von Native Instruments verwendet (1).
Wir legen den Startpunkt des Samples so fest, dass der Sound unmittelbar und ohne Pausen abgespielt wird (2).
Bei Bedarf passen wir die Tonhöhe an und orientieren uns dabei an dem Filmausschnitt (3).
4. Hüllkurve
Wir begeben uns zur Envelope-Sektion unseres Samplers (1).
Hier passen wir die Volume-Hüllkurve entsprechend dem Referenzbeispiel an. Wir faden das Sample mit einer Dauer von etwa 0.4s ein und erzeugen einen ungefähr ebenso langen Fade-Out (2).
5. LFO
Das tonale Layer des originalen Motion Trackers enthält eine leichte Modulation in der Lautstärke. Diese wollen wir mit Hilfe eines LFOs versuchen zu simulieren.
Wir begeben uns zum LFO-Menü des Samplers (1).
Mit einer Modulationsrate von etwa 0.16s integrieren wir einen LFO und weisen diesen der Master-Volume zu (2).
Bei Bedarf können wir den LFO zusätzlich auch zu einem sehr geringen Maße dem Pitch zuweisen (3).
6. MIDI
Wie schon beim ersten Layer erzeugen wir auch hier über das virtuelle Logic-Keyboard (Cmd+K) oder über ein externes MIDI-Keyboard einen gleichmäßigen Ton entsprechend unserem Filmausschnitt. MIDI-C3 benutzen wir als Referenznote.
Für einen Taktgenauen Sound können wir eine einzelne MIDI-Note loopen oder die eingespielten Noten quantisieren.
7. Pedalboard
Um den “dreckigen”, analogen Klangcharakter zu simulieren, wählen wir “Pedalboard” aus der Rubrik “Amps and Pedals” als Audioeffekt hinzu (1).
Wir wählen “Tube Burner” aus und ziehen das Modul in den dafür vorgesehenen Bereich. Die Default-Einstellungen eignen sich für unsere Zwecke bereits hervorragend (2).
8. Pitch Shift
Um das Ansteigen der Tonhöhe zu erzeugen, wenn sich ein Organismus dem Motion Tracker nähert, wählen wir “Pitch Shifter” als Audioeffekt aus (1).
Wir erhöhen den Mix auf 100% (2).
Den Regler für die Halbtonschritte setzen wir auf 0 (3).
Im Arrangement-Fenster wählen wir den Parameter “Cents” im Automationsmenü aus (4).
Jetzt können wir eine Automationskurve einzeichnen, die dem Ansteigen der Tonhöhe aus dem Filmbeispiel entspricht (5).
Für drastischere Anstiege des Pitchs können mehrere Instanzen des Pitch Shifters kopiert und der Vorgang mit neuen Automationskurven wiederholt werden. Alternativ können auch Pitch-Shifter-Plug-ins verwendet werden, die einen größeren fließenden Anstieg der Tonhöhe gestatten.
9. Reverb
Abschließend geben wir noch eine Prise Reverb auf den Master-Output (1).
Hierzu haben wir das Preset “Villa Lobby” verwendet. Die Settings hängen von dem Umfeld ab, in dem die Motion-Tracker-SFX verwendet werden sollen (2).
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