Ziel
Soundmagic Spectral von Michael Norris ist ein Geheimtipp unter der Vielzahl an Freeware-Plug-ins, die uns das Internet zur Verfügung stellt. Das Plug-in-Paket besteht aus insgesamt 23 Audio-Unit-Tools, die spektrale Techniken zur Zerlegung und Resynthese von Klangmaterial verwenden.
In diesem Tutorial wollen wir Spectral Drone Maker aus dem Bundle verwenden, um damit experimentelle Drones und Soundscapes zu erstellen. Die produzierten Klänge können beispielsweise als akustische Kulisse eines Sci-Fi oder Horror-Projektes dienen oder als Intro bzw. Breakdown einer Musikproduktion verwendet werden.
1. Download der Software
Soundmagic Spectral kann kostenlos auf der Homepage des Schöpfers Michael Norris heruntergeladen werden. Die aktuellste Version Beta 9 ist kompatibel mit Mac OS X 10.6 oder später: www.michaelnorris.info…
Installationsanweisungen, Klangbeispiele und weiter Informationen zur Software gibt es ebenfalls auf der Homepage von Michael Norris. Der Download enthält ein informatives PDF-File mit einer Einführung in spektrale Klangsynthese.
2. Ausgangsmaterial bereitstellen
Ausnahmsweise ist bei diesem Tutorial die Wahl der Quellsamples für den Klangcharakter der Soundscapes Nebensache. Selbst bei zurückhaltenden Einstellungen – sofern man davon beim Spectral Drone Maker überhaupt reden kann – wird das Ausgangssample bis zur Unkenntlichkeit verfremdet, was es unmöglich macht, geeignetes Ausgangsmaterial im Voraus zu bestimmen. Von bereits fertigen Musikstücken über Field Recordings bis hin zu MIDI-Instrumenten kann das Plug-in prinzipiell auf alle Quellklänge angewendet werden. Selbst ein Live-Input kann als Ausgangsbasis dienen.
Für unsere Klangbeispiele haben wir als Quellsample die Aufnahme eines Aufzuges verwendet und daraus einen Loop erstellt.
3. Spectral Drone Maker laden
Nachdem wir uns für ein Quellsample entschieden haben, laden wir dieses in eine DAW unserer Wahl (1).
Sofern bei der Installation alles richtig gemacht wurde, finden wir Spectral Drone Maker in der Rubrik Plug-ins -> Michael Norris. Neben dem Drone Maker gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Tools, die es sich ebenfalls lohnt, auszuprobieren.
In Ableton Live ziehen wir den Effekt per Drag&Drop auf die Audiospur, in der sich auch unser Quellsample befindet (2).
4. Klangbeispiel A
Nun lautet die Devise: Ausprobieren! Im Gegensatz zu vielen klassischen Plug-ins, sind die unterschiedlichen Parameter des Drone Makers nicht selbsterklärend und die resultierenden Klänge beim Herumschrauben nicht immer abzusehen.
Die Settings, die wir für das erste Klangbeispiel verwendet haben, sind wie folgt:
5. Klangbeispiel B
Für die zweite Soundscape haben wir folgende Einstellungen verwendet:
6. Klangbeispiel C
Das dritte Klangbeispiel basiert auf folgenden Settings:
7. Soundscape aufzeichnen
Um die Soundscape mit Ableton Live aufzuzeichnen, wechseln wir zur Arrangement-Ansicht (1).
Über die Resampling-Funktion können wir einen beliebigen Ausschnitt der unendlich modulierenden Klangfläche aufzeichnen (s. Tutorial 046) (2).
Für noch mehr Modulation kann optional der integrierte Flanger von Spectral Drone Maker verwendet werden. Auch zusätzliche Effekte (z.B. Chorus, Nachhall, Kompressor) können bei Bedarf hinzugeschaltet werden.
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