Ziel
Nachdem wir in Tutorial 047 mit Ableton Lives Operator einen Lead Sound erzeugt haben, wollen in diesem Tutorial den Klang durch eine Reihe von Effekten weiter aufpeppen. Wir verwenden dafür ausschließlich integrierte Effekte von Ableton Live. Klangbeispiel 1 entspricht der rohen, unbearbeiteten Fassung und Klangbeispiel 2 der überarbeiteten, mit Effekten angereicherten Variante.
1. Distortion-Effekte
Wir knüpfen direkt an Tutorial 047 an und verwenden die dort erstellte Live-Session sowie den Operator-Patch als Ausgangsbasis.
Etwas aggressiver und dreckiger gestalten wir unseren Saw Lead, indem wir einen Distortion-Effekt ins Spiel bringen. Wir begeben uns in das Effektemenü und wählen Saturator als ersten Effekt aus, indem wir das Modul per Drag&Drop direkt neben den Operator ziehen (1).
Den Drive-Regler bringen wir auf etwa 18dB (2).
Die dadurch erfolgte Anhebung der Lautstärke kompensieren wir, indem wir die Output-Volume um etwa den gleichen Wert reduzieren (3).
Wer es besonders schmutzig mag, kann auch noch einen zweiten Distortion-Effekt hinzuschalten, z.B. den Redux-Bit-Crusher (4).
2. Kompressor
Als nächsten Effekt wählen wir den Glue Compressor aus und das Preset “Add Sustain”. Wie der Name “Glue” andeutet, “kleben” dadurch die einzelnen Elemente des Lead Sounds besser zusammen und bilden eine klangliche Einheit (1).
Den Dry/Wet-Regler drehen wir voll auf (2).
Den Threshold-Regler ziehen wir so lange nach unten, bis der Zeiger beim Abspielen ein wenig ausschlägt. Zu extrem sollte dieser Parameter nicht eingestellt werden, da wir ansonsten einen “Klangbrei” bekommen, ohne jegliche Dynamik (3).
Den Makeup-Regler können wir bei Bedarf benutzen, um die Output-Volume wieder anzugleichen (4).
3. Chorus
Ein wenig weicher und lebendiger gestalten wir unseren Sound, indem wir einen Chorus hinzufügen (1).
Den gelben Kreis bringen wir in etwa auf die Position aus der Abbildung (2).
Das Feedback erhöhen wir auf 30% (3).
Das Dry/Wet-Verhältnis reduzieren wir auf etwa 30%, da der Effekt nur subtil wahrgenommen werden soll (4).
Tipp: Es macht Sinn, beim Einstellen der Effekt-Parameter immer wieder gegenzuhören und den jeweiligen Effekt auszuschalten. Der Bypass kann durch den kleinen Kreis am Rand des Modules (de-)aktiviert werden (5).
4. Reverb
Mit einem Nachhall-Effekt können wir den Lead Sound ein wenig abrunden, räumlicher und “realistischer” gestalten. Wir wählen den Reverb aus dem Effekt-Menü aus (1).
Die Decay-Time erhöhen wir um wenige Millisekunden(2).
Da auch hier der Effekt nur minimal wahrgenommen werden und nicht dominieren soll, reduzieren wir das Dry/Wet-Verhältnis auf 20-30% (3).
Bei den in diesem Tutorial genannten Effekten und Einstellungen handelt es sich natürlich nur um Richtwerte. Je nach Melodie- oder Akkordfolge müssen diese entsprechend angepasst werden. Selbstverständlich können auch alternative oder zusätzliche Effekte verwendet werden. Wie immer gilt: ausprobieren!
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