Kick + Bass abmischen - Die 8 grössten Fehler!

00:00 Einführung
00:30 Problem der Könige
01:21 Frequenzüberlagerung
02:35 Sidechain Kompression
03:26 EQ-Anpassung
04:19 Mono Tiefpassbereich
05:49 Saubere Bass-Schnitte
07:30 Kick Kompression
08:11 Transparenz im Mix
09:31 Abschluss

Kick + Bass abmischen – Die 8 größten Fehler!

Hey, heute geht es um die häufigsten Fehler beim Abmischen von Kick und Bass. Oftmals liegt das Problem darin, dass diese beiden Instrumente nicht richtig aufeinander abgestimmt sind und sich gegenseitig stören. Das sorgt dann für ordentlich Wumms, aber nicht von der angenehmen und guten Sorte. Dein Mix wummert und wird undurchsichtig. Doch keine Sorge, mit den folgenden Tipps und Tricks könnt ihr schnell für mehr Klarheit in eurem Mix sorgen.

Das Grundproblem: Die zwei Könige

Ich beschreibe dir kurz das Grundproblem. Ich nenne es das Problem der zwei Könige. König Nr. Eins, der Kick, kommt in einen Raum und sagt: “Hier herrsche ich!” Und er setzt sich fett und breit auf den Thron in der Mitte.

Dann kommt König Nr. Zwei, der Bass, und macht dasselbe. Was passiert? Die beiden Könige vertragen sich nicht und entweder sie haben Krieg oder sie müssen sich wohl oder übel einigen oder anpassen. Und genau um dieses Problem geht es hier.

Wenn man eine Frequenztabelle anschaut, dann wollen die beiden Instrumente in den meisten Fällen ihre Hauptenergie am selben Ort haben. Dieses Grundproblem gilt es zu lösen. Fehler Nr. Eins in den meisten Mixes ist, dass Kick und Bass sich denselben Frequenzbereich teilen und dieses Problem eben nicht gelöst ist. Hier kann es schnell zu Phasenauslöschungen oder einem matschigen Mix der unteren Mitten kommen.

Fehler Nr. 1: Geteilte Frequenzbereiche

Um dem entgegenzuwirken, kann man mittels Analyzer herausfinden, wo sich beide Instrumente im Weg stehen. Ich habe hier mal drei Instrumente reingezogen: zuerst mal die Kick, die ist aus unserem Animal Trainer Sample Pack, das du auf unserer Homepage kaufen kannst. Kick Nr. Sieben. Dann haben wir den Bass, das ist ein Electric FMWW Bass, falls du das nachmachen möchtest.

Und dann haben wir eine Offbeat Hi-Hat. Das ganze klingt dann so:

Ich schalte jetzt die Hi-Hat mal ab, damit wir nur den Kick und Bass hören. Auf dem Master habe ich einen EQ eingetragen und habe ihn auch auf diese volle Größe aufgezoomt, damit wir das gut sehen können, was hier passiert. Der Kick hat seine Hauptenergie etwa bei 59 Hz und der Bass auch etwa dort plus noch weiter unten bei etwa 30 Hz. Eine Möglichkeit ist es, den Bass um eine Oktave nach oben oder nach unten zu verschieben.

Sidechain-Kompression einsetzen

Alternativ kannst du die Sidechain-Kompression einsetzen, bei der die Kick den Bass jedes Mal herunterdrückt, wenn sie einsetzt. Dazu legst du in der Bassspur einen Kompressor rein. Dann öffnest du den Sidechain und setzt den Input auf die Kick. Nun machst du noch ein paar Anpassungen der Parameter nach deinem Geschmack und drehst den Threshold nach unten, damit der Kompressor auch wirkt. Jedes Mal, wenn der Kick kommt, wird der Bass nun weggedrückt.

So machst du es:

1. Kompressor in der Bass-Spur einfügen.2. Sidechain aktivieren.3. Input auf die Kick setzen.4. Parameter anpassen.5. Threshold nach unten drehen.

Fehler Nr. 2: Ungünstige Pattern-Programmierung

Kick und Bass können zwar gleichzeitig wiedergegeben werden, aber dann kommt es eben zu einer Überlagerung der Frequenzen. Mit einer einfachen Verschiebung der Bassnote, z.B. um eine Sechzehntel- oder Achtelnote kann man dieses Problem oft schnell lösen.

Falls das nicht möglich ist, kann man beispielsweise einen EQ oder Analyzer nehmen, um das Problem zu beheben. Dazu nimmst du einfach auf dem Kick-Track den Analyzer und schaust dir genau an, an welchen Frequenzen deine Kick einen Peak aufweist. Da die Kick systemrelevant für den Groove ist, muss sie sich durchsetzen. Genau diese Frequenzen lassen wir dann auf dem Bass-Track weg.

Am einfachsten legen wir den EQ auf den Bass, setzen den Filter genau dort, wo die Kick ist und ziehen ihn herunter.

Pro Tipp:

„Die Kick ist systemrelevant für den Groove, deshalb muss sie sich durchsetzen.“

Fehler Nr. 3: Tiefbässe nicht in Mono

Ein weiterer Fehler ist, dass Tiefbässe oft nicht in Mono wiedergegeben werden. Hierdurch kann es passieren, dass Kick und Bass nicht in der Mitte des Mixes sitzen oder auf vielen Geräten nicht klar wiedergegeben werden. Außerdem konkurrieren sie dadurch mit Instrumenten, welche nicht zur Rhythmusgruppe, sondern eher zur Stereo-Fraktion gehören, wie z.B. Flächen oder Melodieinstrumente.

Daher ist es ratsam, Kick und Bass im Subbass-Bereich in Mono abzumischen. Mit Plugins wie dem Utility von Ableton oder Brainworx bx_StereoMaker kann man den Tiefbassbereich schnell auf Mono umschalten. Dazu einfach das Plugin auf die Spur ziehen und den entsprechenden Schalter mit der gewünschten Grenzfrequenz einstellen.

Fehler Nr. 4: Zu viele Effekte auf der Kick

Grundsätzlich braucht die Kick in wenigen Fällen einen Delay oder Reverb, außer vielleicht im Rolling Bass von Techno. Will man ihr dennoch etwas Reverb verpassen, sollte man die Frequenzen des entstandenen Effekts im Blick behalten und den Effekt mindestens sparsam dosieren. Nehmen wir jetzt Dark Medium Room und setzen den auf einen Return-Kanal und dann kann ich den hier dazugeben.

Als kleine Hilfe kannst du im Effektweg einfach einen Low-Cut-Filter einsetzen, welcher dann die entstandenen tiefen Frequenzen entsprechend reduziert. So ein Auto-Filter da rein und dann kann ich hier die Bässe außen vor lassen.

Fehler Nr. 5: Unsaubere Schnitte bei der Bassline

Wenn die Bassline nicht sauber geschnitten ist, kann es schnell zu Phasenauslöschungen und unerwünschten Frequenzüberlagerungen kommen. Es ist wichtig, dass die Schnitte an den richtigen Stellen gemacht werden, um sicherzustellen, dass die einzelnen Noten sauber getrennt sind.

Auch hier kann ein Analyzer hilfreich sein, um die Frequenzen der Bassline zu visualisieren und sicherzustellen, dass alles sauber getrennt ist. Es kann auch hilfreich sein, den Bass grundsätzlich auf monophon zu stellen, dann hast du dieses Problem gar nicht.

Fehler Nr. 6: Zu viel Decay auf der Kick

Ist die Ausklingphase der Kick zu lang, entstehen schnell unerwünschte Frequenzüberlagerungen mit anderen Instrumenten. Es empfiehlt sich, die Ausklingphase der Kick im Auge zu behalten und visuelle Unterstützung wie Analyzer oder die Hüllkurven-Anzeigen zu nutzen, um ein exaktes Bild zu bekommen. Ich zeige dir dazu das Ausklingverhalten des 808 Kicks, welche bei uns im Klassenzimmer schon oft zu langen Gesichtern geführt hat, weil auf den Kopfhörern alles gut klingt, aber auf der eingemessenen Anlage hat es dann endlos und penetrant lange gewummert.

Teste das mal, indem du das Pattern über deine Kopfhörer und dann über deine Anlage hörst. Oftmals ein riesiger Unterschied.

Fehler Nr. 7: Zu viel Kompression auf der Kick

Ein weiterer häufiger Fehler beim Abmischen von Kick und Bass ist ein zu starker Einsatz von Kompression auf der Kickdrum. Ein dummer Spruch, den ich öfters mal höre, ist: „Ich komprimiere die Kick, dann hat sie mehr Druck.“ Das stimmt so nicht. Mit zu viel Kompression wird das Signal der Kick so stark eingedämmt, dass es keine Dynamik mehr hat und sich nicht mehr gut mit dem Bass verbindet.

Ein guter Tipp ist es, auf eine moderate Kompression zu setzen und zusätzlich einen Multiband-Kompressor zu verwenden, um die verschiedenen Frequenzbereiche der Kick separat zu beeinflussen.

Fehler Nr. 8: Mangelnde Transparenz

Wenn Kick und Bass nicht gut miteinander harmonieren, kann das zu einer mangelnden Transparenz im Mix führen. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, auf eine klare Trennung zwischen Kick und Bass zu achten. Dazu kann man zum Beispiel auf eine leichte Stereo-Verbreiterung beim Bass setzen, um ihn etwas aus dem Zentrum zu rücken und Platz für den Kick zu schaffen.

Fazit

So, das waren die acht häufigsten Fehler beim Abmischen von Kick und Bass. Das Abmischen von Kick und Bass ist eine wichtige Aufgabe bei der Produktion eines Tracks. Es erfordert viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl, um die beiden Instrumente optimal aufeinander abzustimmen und einen sauberen und transparenten Mix zu erzielen. Die genannten Fehler können leicht vermieden werden, indem man auf eine klare Trennung der Frequenzbereiche, eine saubere Programmierung der Patterns und eine moderate Bearbeitung mit EQ und Kompression achtet.

Außerdem solltest du darauf achten, dass Kick und Bass nicht denselben Frequenzbereich teilen, der Tiefbassbereich in Mono abgemischt wird, nicht zu viel Effekteanteil auf der Kick ist, die Ausklingphase der Kick im Auge behalten wird und die Pattern-Programmierung sorgfältig durchgeführt wird.

Das ist natürlich viel Info, aber wahrscheinlich musst du nur ein oder zwei Dinge aus dieser Liste überhaupt tun, um Kick und Bass harmonisch miteinander zu verbinden und so einen perfekten Mix im Bassbereich zu erzielen. Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren dieser Tipps und weiterhin viel Spaß beim Musikmachen!

28/06/2024

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