00:00 Vorstellung
00:23 Press Briefing
00:37 Erstes Design
01:06 Umdenken ohne PC
01:29 Hardware Updates
02:42 Preis und Upgrades
03:18 Push 3 als Sampler
03:44 MPE Integration
04:37 Neue Pads
05:57 Anschlüsse
07:09 Wifi und Updates
07:59 Fazit
08:45 Kritikpunkte
08:59 Abschied
Ableton Push 3 – Erster Test Review nach 7 Tagen
Kürzlich bin ich zu Ableton nach Berlin gereist für ein Date mit dem Ableton Push 3. Während mehreren aufregenden Stunden durfte ich den Controller auf Herz und Nieren testen. Was mich während der Zeit im Ableton Headquarter bewegt hat und was der erste Test der Hardware ergeben hat, zeige ich dir in diesem Blogpost. Bleibt dran!
Erste Eindrücke und Anspannung bei Ableton
Während der Aufnahme lief gerade noch ein Press Briefing bei Ableton und ich konnte förmlich die Anspannung der Mitarbeiter fühlen. Kein Wunder, nach acht Jahren eine neue Hardware herauszubringen, ist nicht alltäglich und sie auch noch geheim zu halten ohne irgendeinen Leak, grenzt an Weltklasse.
Die Mitarbeiter von Ableton haben mir vertraut, die Türe zugemacht und ich habe losgelegt. Was dann kam, war krass. Ich war ziemlich geflasht vom Design.
Push 3 wirkt vom Design her kalt, tönt aber organisch und oft eigenartig verstimmt – sehr lebendig. Das Spielen darauf war wirklich großartig, fast out of this world und ein bisschen next level. Zuerst habe ich nicht mal gemerkt, dass da kein Computer war.
Wenn da eben kein Computer ist, fängst du automatisch an umzudenken und suchst deinen Weg zur Musik eben anders. Ich habe das dann auch versucht. Die neuen Buttons und Icons erforderten eine kleine Umgewöhnungsphase, da auf Push 2 noch alles mit Text beschriftet war.
Technische Neuerungen und Standalone Funktionalität
Push 3 gibt es jetzt auch Standalone. Es läuft auf einem i-Prozessor unter Linux mit eigener SSD plus Batterie. Unglaublich, aber wahr: Ableton hat die Software einfach mal schnell auf Linux umgeschrieben. Das ist wirklich ein ziemlicher Kraftakt!
„Dass Ableton das Ganze splittet und gerade zwei Controller rausbringt – eine Push 3 und eine Standalone-Version, die man aufrüsten kann – ist sehr clever.“
Ich habe dann aber im Umfeld gehört, dass Push 3 zu teuer sei. Da gab es Nasenrümpfen wegen dem Preis. Ich gab zu bedenken, dass der Push 2 wirklich nur ein Controller war, ohne Schnittstellen oder Audio-Konnektivität, und trotzdem viele Jahre erfolgreich verkauft wurde.
Upgrades und Erweiterungen
Besonders faszinierend am Standalone-Controller sind die Upgrades. Die Batterie und den Prozessor musst du wohl von Ableton selbst kaufen, aber die SSDs sind handelsübliche NVMes, die du in jedem Computergeschäft kaufen und selbst einstecken kannst. Leider durfte ich den Push nicht selbst aufschrauben, sonst hätte ich es wahrscheinlich gemacht.
Eine gute Soundkarte zu haben, ist nie verkehrt, und Push 3 bietet ein All-in-One-Studio auf dem Tisch. Für jemanden, der den Einstieg ins professionelle Musikmachen sucht, ist das wirklich ein solider Start.
MPE und Soundkategorien
Das Thema MPE (MIDI Polyphonic Expression) habe ich im letzten Jahr intensiv verfolgt. Mit Push 3 bekommen MPE-Sounds sogar in Ableton eine eigene Soundkategorie im Browser, was das Auffinden erleichtert. Diese Integration wird dem MPE-Standard sicher einen neuen Boost geben.
„Die neuen Pads auf Push 3 sind spitze. Man kann damit sliden, wiggeln und alles genau für das eigene Bedürfnis einstellen.“
Die gesamte Fläche ist gut und flüssig spielbar und die Pads sind weniger sticky als auf dem Push 2. Als Pianist liebe ich den Zugang zu einem neuen Sounduniversum.
Anschlüsse und Erweiterungen
Die Anschlüsse von Push 3 haben es in sich. Der direkte Vergleich lässt den Push 2 ziemlich alt aussehen. Push 3 bietet Audio Outs und Ins, MIDI Ein- und Ausgänge und sogar eine ADAT-Schnittstelle. Zudem gibt es endlich USB-C und USB-A als Host-Schnittstellen, plus CV-Verbindungen via Fußpedal-Anschlüsse für analoge Synths.
Ob wirklich alle so viele Anschlüsse brauchen, werden wir sehen. ADAT hätte ich zwar lieber gegen Phantomspeisung getauscht, die auf der Bühne sicher nützlich wäre, aber neue Konzepte brauchen neue Lösungen.
Software-Konnektivität und Updates
Ableton hat auch die Software-Konnektivität erweitert. Das Standalone-Modell kann sich per WLAN mit Ableton auf dem Computer verbinden und wird dort angezeigt. Außerdem können Updates direkt auf Push 3 heruntergeladen und Lizenz-Upgrades unterstützt werden. Zum Glück braucht Push 3 keine eigene Lizenz, sondern kopiert einfach die Lizenz vom Desktop-Rechner.
“WLAN macht den Push 3 definitiv zur eierlegenden Wollmilchsau, wenn du weißt, was ich meine.”
Der neue Jog-Dial und das Session-D-Pad sind sehr nützlich. Die Session-Ansicht aufs Display zu bringen war längst überfällig und es ist praktisch, die Namen der Clips zu sehen.
Fazit
Als Fazit meines ersten Test-Reviews mit Push 3 kann ich sagen: Insgesamt hinterlässt Push 3 einen wertigen und aufgeräumten Eindruck. Wie bei allem, was Ableton macht, ist alles sehr gut durchdacht – einfache Bedienkonzepte, keine Doppelbelegungen von Schaltern und ein aufgeräumtes Design. Besonders gefallen mir die neuen Pads, Dials und Anschlüsse. Das erweitert das Einsatzgebiet enorm.
Auf der schwächeren Seite zu nennen ist der höhere Preis, die fehlende Arrangement-Ansicht und die Wärmeentwicklung. Außerdem hat der Jog-Dial nur drei Achsen und ich hätte vielleicht lieber die Phantomspeisung anstatt ADAT drin gehabt, aber das ist wirklich alles Jammern auf hohem Niveau.
Es war dann für meinen Besuch bei Ableton Zeit zum Loslassen. Mein Flieger wartete und ich musste mich wohl oder übel vom Push 3 trennen. Ich könnte noch stundenlang MPE-Sounds spielen. Wirklich.
Teste Push 3 selbst
Wenn du den Push 3 in Action sehen möchtest, komm zu uns in unsere Ableton-Kurse. Diese findest du vor Ort, z.B. in Zürich oder als Virtual Classroom. Wir freuen uns auf dich!
„Soviel zu meinem ersten Test-Review von Ableton Push 3. Wenn dich das Video weitergebracht hat, dann lass gerne den Daumen nach oben. Bleib einfach dran, um die nächsten Videos unserer Push 3 Playlist zu sehen.“
Viel Spaß beim Musikmachen!