Das Forschungslabor Envelop wurde einst zur Forschung über 3D-Akustik ins Leben gerufen. Unter der Leitung von Christopher Willits hat das Nonprofit-Unternehmen kostenlose Tools für 3D-Audio veröffentlicht, die mit Live 10 verwendet werden können.
Genau wie der Schritt von mono zu stereo kann 3D-Audio als Weiterführung der Stereofonie angesehen werden. Es handelt sich hierbei also nicht um eine technische Spielerei, sondern vielmehr um eine weitere Annäherung an möglichst natürliches, realistisches Hören. Envelop arbeitet mit einer Technik namens Ambisonics. Im Vergleich zu anderen 3D-Audio-Sytemen (z.B. Dolby Atmos oder DTS:X) ist Ambisonics sehr flexibel: Ein sogenanntes „Klangfeld“ kann unabhängig von Anzahl und Aufstellung der Lautsprecher erzeugt werden. Tatsächlich sind die Grundlagen dieser Technologie nicht wirklich revolutionär. Schon in den 70er Jahren wurden sogenannte binaurale Aufnahmen für kreative Hörspiele oder experimentelle Audioproduktionen eingesetzt. Doch erst jetzt, entfacht durch den Hype um Hi-Fi und VR, finden Systeme wie Ambisonics oder Dolby Atmos Zugang zum Mainstream. Ambisonics funktioniert in zahlreichen verschiedenen Anwendungsgebieten für 3D, von VR bis hin zu Live-Performances.
Das Toolset Envelop for Live (E4L) ist auf GitHub verfügbar. Die Open-Source-Software ist kostenlos erhältlich, allerdings werden für die Vollversion Live Suite und Max for Live benötigt. Zur räumlichen Bearbeitung von Klang stellt Envelop zahlreiche Panning-Regler zur Verfügung, mit denen die Sounds im 3D-Feld platziert und automatisiert werden können. Die Ergebnisse lassen sich durch mehrere Lautsprecher oder über Kopfhörer nachvollziehen. Die Anwendungsgebiete von Envelop erstrecken sich von immersiver Medienkunst über Klanginstallationen bis hin zu Virtual- und Augmented-Reality. Produkte, die diese Technologie bereits unterstützen, sind Facebook 360, Google VR, Waves, GoPro – und fast monatlich kommen weitere dazu.
Hier geht´s zum Artikel von Ableton Live mit weiterführenden Links: