Ziel

Nachdem wir in Tutorial 071 mit Ableton Lives Operator die Ausgangsbasis für einen FM House Bass geschaffen haben, wollen in diesem Tutorial eine Performance einspielen und den Klang durch eine Reihe von Effekten aufpeppen. Wir verwenden dafür ausschließlich integrierte Effekte von Ableton Live.

Klangbeispiel 1 entspricht der rohen, unbearbeiteten Fassung, Klangbeispiel 2 der überarbeiteten, mit Effekten angereicherten Variante und Klangbeispiel 3 ist eine Kombination aus Performance und Drum-Loop.

1. Performance einspielen

Wir knüpfen direkt an Tutorial 071 an und verwenden den dort erstellten Operator-Patch als Ausgangsbasis.

Zum Einstudieren einer Performance wechseln wir zunächst zur Arrangement-Ansicht (1).

Für unser Klangbeispiel haben mit einem MIDI-Keyboard und mit Hilfe der Monitoring-Funktion über die Pfeiltasten der Tastatur eine Performance erzeugt. Wie dies im Detail funktioniert, erfahrt ihr Tutorial 070. Die MIDI-Sequenz, die wir für unsere Klangbeispiele verwendet haben, ist unten abgebildet (2).

Zusätzlich haben wir einen Drum Loop importiert und während der Programmierung der MIDI-Sequenz im Hintergrund laufen lassen, um das Timing der einzelnen Noten unmittelbar auf den Drum Groove anpassen zu können (3).

2. Variation durch Automation

Aus dem Geräte-Menü der Instrumentenspur, in der sich der Operator befindet, wählen wir “Operator” aus (1).

Aus dem Parameter-Menü darunter wählen wir “Osc-B Level” aus, was der Lautstärke von Oszillator B entspricht. Da wir uns im FM-Modus von Operator befinden, entspricht dies der Stärke der FM-Modulation (2).

Durch eine Automation des zuvor ausgewählten Parameters lassen sich interessante Variationen unseres Bass-Sounds erstellen. Für die erste Hälfte unserer Klangbeispiele haben wir die Automation unberührt gelassen – die Volume von Oszillator B ruht auf dem in Tutorial 071 definierten Wert von -20dB (3).

Danach haben wir den Klang erweitert, indem wir eine leichte Modulation des Parameters eingezeichnet haben, wie ab der Hälfte der Klangbeispiele zu hören ist. Je höher die Eckpunkte der roten Kurve, desto größer die Volume von Oszillator B und desto stärker die FM-Modulation (4).

Für weitere Details zum Einspielen von Performances und Automationen mit Ableton Live sollte ein Blick in Tutorial 046 geworfen werden.

3. Redux

Um Effekte anzuwenden, wechseln wir zurück zur Session-Ansicht und wählen den Operator aus (1).

Wir begeben uns in das Effects-Menü, wählen “Redux” als ersten Effekt aus und ziehen das Modul per Drag&Drop direkt neben den Operator (2).

Wir wählen “Soft” als Downsampling-Modus aus und bringen den Regler für die Auflösung in etwa auf den Wert 6. Dadurch entsteht eine leichte “Grittiness” im oberen Frequenzbereich (3).

4. Kompressor

Als nächsten Effekt wählen wir “Glue Compressor” aus (1).

Den Threshold-Regler ziehen wir so lange nach unten, bis der Zeiger beim Abspielen ein wenig ausschlägt (zwischen 0 und 5dB). Für unser Klangbeispiel hat sich ein Threshold von -8.25dB als passend herausgestellt (2).

Den Makeup-Regler können wir bei Bedarf benutzen, um die Output-Volume wieder anzugleichen (3).

5. Ping Pong Delay

Abschließend gestalten wir unseren Lead Bass räumlicher, indem wir “Ping Pong Delay” hinzufügen. Wir wählen das Modul aus dem Effekt-Menü aus und ziehen es neben den Kompressor (1).

Als Takt-Unterteilung wählen wir 1/16 aus. Das Delay halten wir dadurch sehr kurz (2).

Das Feedback und das Dry-/Wet-Verhältnis reduzieren wir jeweils auf 20% (3).

Neben den hier vorgestellten Techniken und Effekten kann insbesondere beim Zusammenspiel zwischen Bassdrum und Lead Bass die Anwendung von Sidechain Compression Sinn machen. Die Bass-Sequenz wird dabei immer für den kurzen Moment, in dem die Bassdrum ertönt, in der Lautstärke reduziert. Man spricht dabei von “Ducking”. Die Basics von Sidechain Compression mit Ableton Live werden in Tutorial 069 erklärt.

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