Ziel
In diesem Tutorial wollen wir den Space Designer von Logic Pro X auf unkonventionelle Weise verwenden: Anstelle einer Impulsantwort setzen wir ein Orchester-Sample ein (Klangbeispiel 01).
Als Input-Signal benutzen wir einen Synth-Loop (Klangbeispiel 02), dessen Klang wir durch den Space Designer mit dem Orchester-Sample stark verfremden (Klangbeispiel 03 und 04). Die damit erzeugten Sounds sind eine Verschmelzung beider Ausgangsklänge.
1. Retro Synth
Um den Space Designer verwenden zu können, benötigst du zunächst ein Input-Signal. Hier kannst du entweder ein Audiosignal (mit einer Audiospur) oder ein MIDI-Signal (mit einer Instrumentenspur) benutzen. Da wir das Signal später mit dem Space Designer extrem manipulieren werden, spielt die Art des Input-Signals eine untergeordnete Rolle. Denkbar sind beispielsweise Sprachaufnahmen, Instrumentensamples oder Synth-Klänge.
Für unsere Klangbeispiele haben wir den Retro Synth von Logic Pro X verwendet.
Presets sind für unser Vorhaben absolut ausreichend. Klangbeispiel 03 basiert auf dem Retro Synth Preset „Gamer“ und Klangbeispiel 04 auf dem Preset „Dance Basic Lead“.
2. MIDI-Noten
Verwendest du als Input-Signal keine Audiodatei, sondern ein Software-Instrument, dann solltest du als nächstes eine MIDI-Spur mit Noten erstellen. In der Abbildung siehst du die MIDI-Sequenz, die bei unseren Klangbeispielen zum Einsatz kam (Klangbeispiel 02).
3. Orchester-Samples
Die Wahl des Orchester-Samples als Impulsantwort ist für den finalen Klang entscheidend. Unten abgebildet siehst du das Spektrogramm und die Wellenform unserer Orchester-Impulsantwort. Dabei handelt es sich um die ersten Sekunden des Tracks Hyper Sleep von Jerry Goldsmith (Klangbeispiel 01), aus dem Soundtrack zum Film Alien.
Wir haben uns für dieses Sample gemäß dem Prinzip „Trial and Error“ entschieden. Tatsächlich ist das klangliche Resultat sowohl bei der Wahl des Input-Signals, als auch bei der Wahl der Impulsantwort schwer vorherzusehen (oder besser: vorherzuhören). Stelle am besten eine Reihe verschiedener Klänge in einem Ordner bereit, und probiere einfach aus, welche zu den besten Resultaten führen. Die Impulsantwort sollte jedoch nicht zu lange sein – verwende bei längeren Orchesterstücken also nur einen kurzen Ausschnitt.
4. Space Designer
Lade als nächstes den Space Designer als Audio FX auf die Spur, auf der sich auch das Input-Signal befindet. Der Standard-Patch eignet sich für unser Tutorial bereits perfekt (1).
Um ein Orchester-Sample als Impulsantwort zu verwenden, musst du lediglich das Sample per Drag&Drop auf das große Feld mit der Wellenform ziehen (2).
Nicht alle Audioformate werden dabei akzeptiert – wandle die Impulsantwort also gegebenenfalls in eine .wav-Datei um.
Stelle den Dry-Regler auf „mute“ (3).
Reduziere außerdem das Wet-Signal um ein gesundes Maß, um Übersteuerungen zu vermeiden (4).
Spiele nun die MIDI-Sequenz bzw. das Ausgangssample ab, um zu hören, wie dieses durch die Orchester-Impulsantwort verfremdet wird. Gefällt dir das Resultat nicht, kannst du das Input-Signal verändern oder die Impulsantwort austauschen. Natürlich ist es auch möglich, das Dry-Signal mit dem manipulierten Wet-Signal zu vermischen.
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